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Professur Betriebssysteme
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Virtualisierung der Balisenfunktion durch Fiber Optic Sensing

Der Einsatz von Balisen erfolgt bisher als physischer Teil der Bahninfrastruktur. Ähnlich einem Meilenstein erlauben die Geräte, die Zugpositionen zuverlässig und genau zu bestimmen: Sobald ein Zug sie passiert, übermitteln sie diesem eine kompakte Nachricht (Telegram) mit ihren Baliseninformationen. Im Rahmen des European Train Control Systems (ETCS) erfüllen die Balisen mit dieser lokalen, zeitlich stark eingegrenzten Positionsmeldungen eine Schlüsselfunktion. Sie gewährleisten eine Mindestgenauigkeit für die Position, die aus den Geschwindigkeits- und Bewegungsdaten des Zugs (Odometrie) errechnet werden kann.

Ein System virtueller Balisen verzichtet auf den flächendeckenden Einsatz physischer Geräte. Stattdessen nutzt es alternative Technologien, um die Position der Züge zu bestimmen. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden die Potentiale der FOS-Technologie ausgelotet, der lokalisierten Erschütterungsmessung in Glasfaserkabeln an der Bahnstrecke.

Neben der Konstruktion eines Testsystems und der Evaluierung der Leistungsfähigkeit untersucht das Projekt jene Aspekte der Balisenfunktion, die nicht unmittelbar durch die FOS-Technologie gewährleistet werden:

Die Verarbeitung einer globalen statt mehrerer strikt lokaler Messungen, die Zuordnung der gemessenen Signale, Bewegungen in den Grenzbereichen des FOS-Messbaren oder auch herabgesetzte Garantien und Störungen der Datenübermittlung stellen besondere Anforderungen an das System.

Für den Einsatz auf nicht mit Balisen ausgestatteten Strecken wird angestrebt, die erforderliche Genauigkeit und Zuverlässigkeit mithilfe des virtuellen Systems zu erreichen. Ein voll funktionsfähiges System virtueller Balisen kann zu reduzierten Infrastrukturkosten, einem flexibleren Bahnbetrieb und deutlich höheren Streckenkapazitäten beitragen.

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